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Sabina Churja
Nach Deutschland als DAAD-Stipendiat [0] - 06.07.2025

Gaudeamus: Wie gelang es dir, nach Deutschland zum Studium zu kommen?
Viktor Trofimow: Ich habe vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ein Stipendium bekommen und konnte ein Semester lang an einer deutschen Universität studieren. Es war ein Stipendium für Hochschüler, die Germanistik studieren.
Wie war dein erster Eindruck von Deutschland?
In Deutschland haben wir im Flughafen Berlin-Schönefeld gelandet. Das Wetter an diesem Tag war nicht besonders schön. Als ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin, habe ich viele Plattenbauten gesehen, das war sehr… Russland ähnlich, na ja, und ich habe sofort verstanden, dass ich in Ostdeutschland war.
An welcher Universität hast du studiert?
Ich habe Deutsch als Fremdsprache an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena studiert.
Sind die deutschen Studenten anders?
Ich würde sagen ja. Ich glaube, sie sind mehr motiviert, mehr kompetent im Studium und… na ja, ich glaube, die deutschen Studenten sind eben deshalb etwas intelligenter...
Wo hast du gewohnt?
In einem Wohnheim. Dort hatte ich eine ganze Wohnung für mich alleine zur Verfügung, die ich mit niemandem teilen musste. Dafür habe ich 200 Euro pro Monat bezahlt, was nicht besonders günstig war, aber niemand störte mich und es hat mir gefallen.
Was hast du in der Freizeit gemacht?
Ich bin viel gereist. Ich war in allen Nachbarstädten - in Weimar, Erfurt, in vielen Kleinstädten in der Gegend. Ich war auch in Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden, Chemnitz.
Hat dir das das deutsche Bildungssystem gefallen?
Meiner Meinung nach ist das deutsche Bildungssystem besser als das russische. Die deutschen Studenten können die Fächer wählen, die ihnen gefallen. Das finde ich toll. Es gibt aber auch Nachteile. Einer der Nachteile ist die Studienberatung. Die Professoren in Deutschland sind sehr beschäftigt und können die Studenten nicht gründlich beraten. Das finde ich negativ. Zur Zeit ist das deutsche Bildungssysteme im Wandel. Deutschland beteiligt sich an dem Bologna-Prozess, d. h. es werden neue Studiengänge geschaffen, wie Bachelor und Master.
Ist es leicht, nach dem DAAD-Programm nach Deutschland zum Studium zu fahren?
Na ja, etwas Glück muss man doch haben und selbstverständlich zielstrebig sein. Das ist einer der Hauptpunkte. Jeder Student oder Studentin, die nach Deutschland als DAAD-Stipendiaten fahren möchten, müssen gut studieren, sich gesellschaftlich engagieren, weltoffen sein und nicht fürchten, neue Herausforderungen zu nehmen.
War dein Aufenthalt in Deutschland auch für dein Deutsch vom großen Nutzen?
Mein Deutsch hat sich deutlich verbessert, besonders im Bereich der Alltagssprache und der Alltagskommunikation. Ich bin sehr froh, dass ich so eine Chance bekommen habe, nach Deutschland zu fahren. Ich war vorher in Deutschland nie gewesen. Wenn man die deutsche Sprache studiert, dann muss man natürlich nach Deutschland mal kommen.
Deine Zukunftspläne?
Ich möchte mein Studium fortsetzen, zuerst hier als Aspirant und dann vielleicht auch in Deutschland. Was das Berufsfeld angeht, so möchte ich etwas mit den Medien zu tun haben.
Von Sabina Churja
Youth |16.10.2008 | Views: 1430
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