Einladung zur Podiumsdiskussion - 24.07.2025
Krise als Dauerzustand ?
Zur Zukunft der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen
Öffentliche Podiumsdiskussion
Montag, 1. Dezember 2008, 19.00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Beletage, Schumannstraße 8,
10117 Berlin (gegenüber dem Deutschen Theater)
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich
mit
Tatjana Worozhejkina, Politologin, Moskau
Aleksandr Ausan, Präsident des Instituts "Nationales Projekt
Gesellschaftsvertrag", Moskau
Marieluise Beck, MdB, Mitglied des Auswärtigen Ausschuss
Moderation: Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
Der Krieg in Georgien hat die russisch-westlichen Irritationen auf
einen neuen Höhepunkt getrieben. Der russische Vormarsch rief in den
USA und in Teilen Europas heftige Kritik hervor. In Russland wurde
das Eingreifen in Georgien als überfällige Reaktion auf eine Reihe
"antirussischer" Schritte des Westens in den vergangenen Jahren
verstanden (Ausweitung der NATO, Raketenabwehr, Kosovo-Unabhängigkeit
etc.).
Innenpolitisch war der Krieg zunächst ein Erfolg für das neue
Führungstandem Medwedjew-Putin. Er vertiefte die in den vergangenen
Jahren erzeugte Frontstellung gegenüber "äußeren Feinden". Damit sind
auch die Hoffnungen auf einen liberaleren politischen Kurs des Kreml
zerstoben, die im Westen mit der Nominierung Medwedjews aufgekommen
waren
Mit dem Übergreifen der weltweiten Finanzkrise auf Russland, die
mittlerweile nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern die
Stabilität des politischen Systems insgesamt bedroht, und der von
Moskauer Säbelrasseln begleiteten Wahl Barack Obamas zum neuen US-
Präsidenten, sind neue Aspekte im russisch-westlichen Verhältnis
hinzugetreten, ohne dass sich klare Perspektiven abzeichnen. Es
bleiben mehr Fragen als Antworten:
Welche längerfristigen Folgen hat der Krieg in Georgien für das
Verhältnis zwischen Europa, den USA und Russland? Was bedeutet die
Siegeseuphorie in Russland für die innere Entwicklung des Landes?
Welche Handlungsmöglichkeiten bleiben für die kleine demokratische
Opposition?
Wie wirkt sich die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise auf
Russland aus? Droht in der Krise eine weitere Verschärfung
nationalistischer Tendenzen oder ergibt sich daraus eine Chance für
eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und überfällige innere
Reformen? Welche Auswirkungen wird der Regierungswechsel in den USA
für die künftigen Beziehungen mit Russland haben?
Information:
Melanie Sorge, Tel. 030-440 340 77, melanie@boellstiftung.org,
Ruth Kleefisch, Tel. 030-28534-384, kleefisch@boell.de
News |22.11.2008 | Views: 698